Die Rauhnächte sind bereits vielen von uns bekannt und werden von der Wintersonnenwende (21.12.) bis zur endgültigen Rückkehr des Lichtes am 06.01. gefeiert. Sie sind die Orakel-Nächte in denen die Vorschau fürs Neue Jahr zelebriert wird.

Doch die Wenigsten von uns kennen die dunkle Zeit der Vorbereitung davor...

                      .... die Zeit der 'Dunkelnächte', auch 'Sperrnächte' genannt. (08.-20.12.)

Sie dienen der Rückschau auf das vergangene Jahr,

das Lernen und Erkennen, das Ausmisten und vor allem das Los-Lösen = Er-Lösen und Los-Lassen = Geschehen Lassen.

Sie sind die Basis, der Nährboden für das Neue.

Denn erst im Lösen vom Alten kann Nährboden und Platz für Neues entstehen.

Erst im Verarbeiten der Erfahrungen kann Erkenntnis entstehen ... und so kommen wir in kleinen aber stetigen Schritten voran auf unserem Lebensweg.

Die Dunkelnächte beginnen mit einem ganz besonderem Festtag 'Mariä Empfängnis' am 08.Dezember.

An diesem Fest wird der Ur-Mutter Anna gedacht, welche einst den Lichtfunken Maria, die Mutter Jesu empfangen hat.

Ihre Hochzeit ist in der dunkelsten Zeit des Jahres, in tiefster Dunkelheit empfängt und gebiert sie das Licht in der Mutter-Nacht.

Alten Überlieferungen nach erhält die Erde in der Nacht von Mariä Empfängnis von der Sonne einen Impuls, welcher 13 Tage danach in der Wintersonnenwende das Licht des Lebens gebiert.

Die Zahl 13 entspricht der Vervollkommnung eines Zyklus. So wie 13 Mondzyklen ein Jahr ergeben und Jesus als dreizehnter seinen 12 Jünger vor stand, so beginnt mit den Dunkelnächten der Zyklus vor dem Zyklus.

Der Zyklus vor den Rauhnächten, welche den Beginn eines neuen Licht-Jahres einläutet.

Sie sind die Vorbereitung auf das was kommen möchte.

In unserer Gesellschaft ist vieles  nur auf Zukünftiges ausgerichtet:

.... vorausschauen, vorsorgen, anhäufen, mehren,

... immer weiter, immer schneller. 

Man verfällt oftmals dem Glauben, dass man durch die materielle Vorsorge und Ab-Sicherungen auf das Alter und den Tag X vorbereitet ist. Doch dem ist nicht so ...

"Denn am Tage X - hilft dies alles Nix"

Viel zu wenig setzten wir uns mit der Rückschau, dem  Los-Lassen, dem Vergehen, dem Sterben, dem Ab-Geben auseinander.

Doch gerade jetzt in dieser dunkelsten Zeit begegnen wir dem STERBEN überall.

Die Natur 'stirbt' in weiten Teilen an der Erdoberfläche. Das Leben hat sich zurückgezogen, verbrauchte Materie fällt ab und verfällt. Wird zu Humus für die Saat von morgen.

Doch wir haben Angst vor diesem wesentlichen Teil des Lebens. Viele verdrängen es und versuchen es auszublenden.

Und doch liegt genau hier mit das größte GESCHENK des Lebens, denn:

... was wäre das Leben wert, wäre es endlos ...

... was wäre ein wärmendes Herdfeuer, wenn wir nie draußen in dunkler, kalter Nacht gewesen wären ...

... was wäre eine Sternschnuppe, wenn wir sie nie im immer währenden Sonnenlicht sehen könnten ...

Und so muss es oftmals tiefste Schwärze, Stille und Dunkelheit um uns sein ...

... um unseren eigenen zarten Lichtfunken in uns wieder zu finden.

Dieser Lichtfunke, der uns den Weg weist, den Weg zurück zu uns selbst, unserem Seelen-Weg, den Weg zurück zum Licht.

Dieser kleine Lichtfunke am Ende des Tunnels, in dunkelster Nacht hell leuchtend, der uns unsagbare Freude und Zuversicht schenkt. Dieser Funke unserer Seele, der niemals erlischt.

Und so wünsche ich Euch allen, jetzt wo die Welt an vielen Ort still steht, noch wunderbare und heilsame Dunkel-Tage.

von Herzen,

Sonja Manuela Berger

(Geomantin & Baubiologin)